24-Stunden-Pflegekraft: Ein umfassender Ratgeber für Pflegebedürftige und ihre Familien

Die Betreuung von pflegebedürftigen Angehörigen ist eine verantwortungsvolle und herausfordernde Aufgabe, die viele Familien an ihre Grenzen bringt. Oft reicht es nicht aus, wenn ambulante Pflegedienste nur stundenweise Hilfe leisten. In solchen Fällen kann die Beschäftigung einer 24-Stunden-Pflegekraft eine wertvolle Alternative bieten. In diesem Artikel wird die 24-Stunden-Pflege umfassend erläutert: von den Aufgaben und Vorteilen über rechtliche Aspekte bis hin zu Finanzierungsmöglichkeiten.

Was ist eine 24-Stunden-Pflegekraft?

Eine 24 Stunden Pflegekraft unterstützt pflegebedürftige Menschen rund um die Uhr in ihrem eigenen Zuhause. Sie lebt in der Regel mit im Haushalt und steht jederzeit zur Verfügung, um bei der täglichen Pflege zu helfen. Dabei geht es nicht nur um körperliche Betreuung, sondern auch um emotionale Unterstützung und Gesellschaft. Die Pflegekraft übernimmt neben der Pflege auch hauswirtschaftliche Aufgaben und sorgt somit für ein sicheres und komfortables Umfeld.

Vorteile der 24-Stunden-Pflege

Die 24 Stunden Pflege hat eine Vielzahl von Vorteilen, sowohl für die pflegebedürftige Person als auch für deren Angehörige. Der wohl größte Vorteil besteht darin, dass der Pflegebedürftige weiterhin in seiner vertrauten Umgebung bleiben kann, was einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden haben kann. Die Pflegekraft gewährleistet, dass kontinuierliche Pflege und Betreuung sichergestellt sind, was für viele Familien eine enorme Entlastung bedeutet.

1. Persönliche und individuelle Betreuung

Da sich die 24 Stunden Pflegekraft ausschließlich um eine Person kümmert, kann sie auf deren individuelle Bedürfnisse eingehen. Anders als in Pflegeheimen, wo eine Pflegekraft oft für mehrere Personen zuständig ist, erhält der Pflegebedürftige zu Hause eine maßgeschneiderte Betreuung.

2. Erhalt der Selbstständigkeit

Der Verbleib im eigenen Zuhause trägt maßgeblich dazu bei, dass der Pflegebedürftige so lange wie möglich seine Selbstständigkeit bewahren kann. Die Pflegekraft unterstützt dort, wo Hilfe benötigt wird, und fördert gleichzeitig die Eigenständigkeit in den Bereichen, in denen der Pflegebedürftige noch selbst aktiv sein kann.

3. Entlastung der Angehörigen

Für viele Familien ist die Pflege eines Angehörigen eine große körperliche und psychische Belastung. Eine 24-Stunden-Pflegekraft kann hier enorm entlasten, indem sie die Hauptverantwortung für die Pflege übernimmt und die Angehörigen mehr Freiraum erhalten, sich auf andere Lebensbereiche zu konzentrieren.

4. Flexibilität bei der Pflege

Die Aufgaben einer 24-Stunden-Pflegekraft lassen sich flexibel an die Bedürfnisse der Pflegeperson anpassen. Dies ist besonders wichtig bei sich verändernden Krankheitsbildern, wie beispielsweise bei Demenz, wo die Pflege im Laufe der Zeit intensiver wird. Auch kurzfristige Veränderungen können durch die ständige Anwesenheit der Pflegekraft schnell bewältigt werden.

Aufgaben einer 24-Stunden-Pflegekraft

Eine 24-Stunden-Pflegekraft übernimmt eine Vielzahl von Aufgaben, die in drei Hauptbereiche unterteilt werden können: pflegerische Tätigkeiten, hauswirtschaftliche Aufgaben und soziale Unterstützung.

1. Grundpflege

Die Grundpflege ist der zentrale Teil der Tätigkeit einer Pflegekraft und umfasst Tätigkeiten, die zur täglichen Körperpflege gehören. Dazu zählen:

  • Unterstützung bei der Körperpflege (Waschen, Duschen, Baden)
  • Hilfe beim An- und Auskleiden
  • Unterstützung beim Toilettengang und bei der Inkontinenzversorgung
  • Hilfe bei der Nahrungsaufnahme, falls der Pflegebedürftige nicht mehr selbstständig essen kann
  • Lagerung und Mobilisation, um Wundliegen und Gelenksteifigkeit vorzubeugen

2. Hauswirtschaftliche Tätigkeiten

Neben der Grundpflege übernimmt die 24-Stunden-Pflegekraft auch hauswirtschaftliche Aufgaben, die den Alltag des Pflegebedürftigen erleichtern. Diese Aufgaben umfassen:

  • Zubereitung von Mahlzeiten und ggf. Diätplänen
  • Einkaufen und Besorgungen
  • Reinigung des Haushalts, Staubsaugen, Wischen
  • Waschen und Bügeln der Wäsche

3. Medizinische Unterstützung

Auch wenn 24-Stunden-Pflegekräfte in der Regel keine medizinisch ausgebildeten Pflegekräfte sind, können sie einfache medizinische Tätigkeiten ausführen, wie:

  • Verabreichung von Medikamenten nach ärztlicher Anweisung
  • Kontrolle von Vitalwerten wie Blutdruck oder Blutzucker
  • Verbandswechsel oder Anlegen von Kompressionsstrümpfen
  • Unterstützung bei physiotherapeutischen Übungen

4. Soziale Betreuung

Eine weitere wichtige Aufgabe der 24-Stunden-Pflegekraft besteht darin, emotionale Unterstützung und Gesellschaft zu bieten. Pflegebedürftige Menschen, insbesondere ältere Menschen, sind oft von Einsamkeit betroffen. Die Pflegekraft sorgt durch Gespräche, gemeinsame Aktivitäten wie Spaziergänge oder Spielen und durch das einfache Dasein für das Wohlbefinden des Pflegebedürftigen.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Die Beschäftigung einer 24-Stunden-Pflegekraft unterliegt klaren rechtlichen Vorschriften, insbesondere was Arbeitszeiten, Sozialversicherung und Mindestlohn betrifft. Es ist wichtig, dass diese rechtlichen Rahmenbedingungen eingehalten werden, um sowohl die Pflegekraft als auch den Pflegebedürftigen zu schützen.

1. Arbeitszeiten und Pausen

Obwohl der Begriff „24-Stunden-Pflege“ suggeriert, dass die Pflegekraft rund um die Uhr arbeitet, hat sie natürlich Anspruch auf Pausen und Freizeit. In der Regel darf eine Pflegekraft nicht mehr als acht bis zehn Stunden pro Tag arbeiten. Es ist wichtig, dass die Arbeitszeiten klar im Arbeitsvertrag geregelt sind.

2. Beschäftigungsmodelle

Es gibt verschiedene Modelle, nach denen eine 24-Stunden-Pflegekraft beschäftigt werden kann:

  • Direktanstellung durch die Familie: In diesem Fall ist die Pflegekraft bei der Familie des Pflegebedürftigen angestellt. Die Familie muss dann für die Anmeldung bei der Sozialversicherung und die Einhaltung der arbeitsrechtlichen Vorschriften sorgen.
  • Vermittlungsagentur: Viele Familien entscheiden sich für eine Vermittlungsagentur, die die Pflegekraft anstellt und alle formellen Angelegenheiten regelt. In diesem Fall bleibt die Pflegekraft bei der Agentur angestellt und wird lediglich zur Betreuung in den Haushalt der Familie entsandt.
  • Entsendemodell: Viele 24-Stunden-Pflegekräfte stammen aus osteuropäischen Ländern und werden von dort entsandt. Dabei bleibt die Pflegekraft bei einem Unternehmen im Heimatland angestellt, welches sie nach Deutschland „entleiht“.

3. Versicherung und Haftung

Sowohl die Pflegekraft als auch der Pflegebedürftige sollten ausreichend versichert sein. Die Pflegekraft muss sozialversichert sein, also Kranken-, Renten- und Unfallversicherung haben. Zudem ist eine Haftpflichtversicherung ratsam, falls es zu Unfällen oder Schäden im Haushalt kommt.

Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten

Die Kosten für eine 24-Stunden-Pflege variieren je nach Qualifikation der Pflegekraft, dem Arbeitsaufwand und dem jeweiligen Vermittlungsmodell. Sie können zwischen 2.000 und 4.500 Euro pro Monat liegen. Dies stellt für viele Familien eine erhebliche finanzielle Belastung dar, weshalb es wichtig ist, sich über mögliche Finanzierungsmöglichkeiten zu informieren.

1. Pflegeversicherung

Die gesetzliche Pflegeversicherung unterstützt Pflegebedürftige, die zu Hause betreut werden, durch Pflegegeld oder Pflegesachleistungen. Je nach Pflegegrad des Betroffenen können diese Leistungen unterschiedlich hoch ausfallen. Pflegegeld kann genutzt werden, um die Kosten der 24-Stunden-Pflegekraft teilweise zu decken.